Generalsanierung der Domtreppe in Köln


Der Kölner Dom zählt zu den meistbesuchten Sehenswürdigkeiten in Deutschland und ist seit 1996 Weltkulturerbe. Die Treppenanlage wurde 2005 anlässlich des Besuchs des Papstes errichtet und verbindet den Bahnhofsvorplatz mit der Domplatte. Täglich nutzen 250.000 Passanten die Granitstufen der 70 Meter breiten Treppe.
  • Foto einer Baustelle an einem Vorplatz vor einer Kirche © Volker Dennebier
    Foto einer Baustelle an einem Vorplatz vor einer Kirche © Volker Dennebier
  • Foto von einem Mann an den Treppenstufen mit Platte in der Hand © Volker Dennebier
    Foto von einem Mann an den Treppenstufen mit Platte in der Hand © Volker Dennebier
Ort
Köln, Nordrhein-Westfalen
Bauherr
Stadt Köln
Bauzeit
04.2021 - 11.2022

Die Treppenanlage liegt auf einer Brückenkonstruktion und besteht aus drei Treppenläufen. Aufgrund der starken Belastung durch den hohen Fußgängerverkehr sowie durch Sonneneinstrahlung haben sich die einzelnen Blockstufen verschoben, was zu Kanten und Vorsprüngen und dementsprechend zu einer erhöhten Stolpergefahr geführt hat. Angesichts dessen entschied man sich dafür, alle Granitstufen bzw. Platten zu entfernen und die darunterliegende Abdichtung zu erneuern. 

Mit einem innovativen Logistikkonzept zum Erfolg

Im Rahmen der Abdichtungsarbeiten wurde eine Fläche von ca. 1400 Quadratmetern mit einem Oberflächenschutzsystem (OS10) versehen. Die insgesamt ca. 1100 Blockstufen wurden einzeln herausgenommen, an einem anderen Ort aufwendig gereinigt, teilweise mit Kontraststreifen versehen und anschließend wieder an derselben Stelle eingebaut. Bereits beschädigte Stufen und Platten wurden ausgetauscht. Um dabei den Überblick zu behalten und diesen aufwendigen 1:1 Austausch zu gewährleisten, wurde ein unternehmensinternes Bauteiltrackingsystem eingesetzt. Abschließend wurden alle Stufen mit einer Edelstahlkonstruktion jeweils zweifach zurückverankert, um eine erneute Verschiebung zu verhindern.

Zusätzlich zu den Treppenstufen wurden ca. 280 Podestplatten und ca. 1200 angrenzende Platten auf dem Bahnhofsplatz und der Domplatte aufgenommen und wieder in Drainmörtel verlegt.

Beitrag zur Barrierefreiheit für sehbehinderte Menschen

Zusätzlich zu den Kontraststreifen auf den einzelnen Treppenstufen wurden im Bereich der Domplatte auch Aufmerksamkeitsstreifen eingebaut. Diese sorgen für eine bessere Sichtbarkeit und Führung bei sehbehinderten Menschen und sollen dadurch zu einer besseren Sicherheit beitragen.

Interessante Zahlen und Fakten

  • ca. 1.100 Blockstufen mit je 320 kg
  • ca. 280 Podestplatten mit je 150 kg
  • ca. 1.200 weitere Platten aus Granit mit je 180kg
  • Einbau von ca. 700 m Kontraststreifen 
  • Verankerungssystem aus mehr als 36.000 Teilen
  • Abdichtungsarbeiten mit OS10 auf ca. 1.400 m2 inkl. Verankerungen
  • Foto von aufgebrochenen Treppenstufen
    © Volker Dennebier
  • Foto von der Treppenkonstruktion aus der Luft
    © Hannes Braatz
  • Foto von zwei Personen am Einheben einer Treppenstufe
    © Rudolf Wichert
  • Foto von Treppen seitlich
    © Hannes Braatz