Sanierung des Gottfried-Böhm-Parkhauses


Das von Gottfried Böhm entworfene und 1986 fertiggestellte Parkhaus Stadtmitte in Landau ist für die ästhetische Verwendung von rötlich pigmentiertem Beton bekannt, der auch an den ZÜBLIN-Campus in Stuttgart-Vaihingen erinnert. Die fünf Geschosse des Gebäudes bieten Platz für 300 Fahrzeuge.
  • Foto von einem Parkhaus mit Aufzugsturm © ZÜBLIN
    Foto von einem Parkhaus mit Aufzugsturm © ZÜBLIN
  • Foto von Stützen im Parkhausdeck © ZÜBLIN
    Foto von Stützen im Parkhausdeck © ZÜBLIN
Ort
Landau, Rheinland-Pfalz
Bauherr
VR Bank Südpfalz eG
Bauzeit
10.2023 - 11.2024

Die Konstruktion besteht überwiegend aus Stahl- und Spannbetonfertigteilen, das Dachtragwerk ist in Stahl ausgeführt. Infolge von Schäden durch Chlorideintrag und schadhaften Vergussfugen wurde 2021 die Sanierung des Parkhauses eingeleitet. Geplant waren dabei die nahezu vollständige Erneuerung der untersten Parkebene, der Einbau von Spannbetonfertigteilträgern und das Aufbringen eines hochfesten Oberflächenschutzes. Aufgrund der hohen architektonischen und städtebaulichen Bedeutung des Parkhauses wurde dieses noch während der Planungsphase zur Instandsetzung unter Denkmalschutz gestellt.

Partnerschaftliches Bauen mit TEAMCONCEPT®

Angesichts der Komplexität der Instandsetzungsmaßnahmen schlossen sich im Rahmen des Partnerschaftsmodells TEAMCONCEPT® von ZÜBLIN das Büro Verheyen, der Bauherr und die ZÜBLIN Bauwerkserhaltung zusammen, um so eine technologisch und wirtschaftlich optimale Lösung für das Vorhaben zu entwickeln.

Zu Beginn war eine umfassende Schadenskartierung des gesamten Parkhauses notwendig. Aufgrund von größeren Betonabplatzungen und Rostspuren an den Spannbetonträgern in der untersten Parkebene musste diese gesperrt werden. Als Sicherheitsmaßnahme mussten Stahlabfangungen installiert werden. Die Hauptschäden am Parkhaus resultierten aus massivem Chlorideintrag infolge eines fehlenden Oberflächenschutzes sowie der inzwischen schadhaften Vergussfugen der vorgespannten Fertigteilträger.

Instandsetzung unter Denkmalschutz

Die Decke der untersten Parkebene musste fast vollständig rückgebaut und erneuert werden. Auf den anderen Parkebenen mussten nur vereinzelt Deckenplatten ausgetauscht werden. Aufgrund von Vorgaben des Denkmalschutzes mussten die geschädigten Spannbetonträger erneut durch Beton- und nicht wie geplant Stahlbauteile ersetzt werden. Da das Einheben einer ganzen Spannbetontrogplatte mit einem Gewicht von 18 Tonnen bautechnisch nicht möglich war, entschied man sich hier für eine zweiteilige Lösung: Vor Ort hergestellte Plattenspiegel aus Ortbeton wurden mit den Spannbetonfertigteilträgern zusammengesetzt und montiert.

Zusätzlich wurden sämtliche nach innen gewandten Konsolen des Parkhauses mittels Stahlstützen unterstützt und beschädigte Verbindungsplattenelemente zwischen dem Parkhaus und dem markanten Aufzugsturm sowie der Brüstungselemente im Durchgang zum Aufzug ersetzt. Der Aufzugsturm selbst wurde ebenfalls vollständig verglast.

  • Foto von vorgefertigten Brüstungselementen
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  • Foto von einer abgebrochenen Decke
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  • Foto eines Parkhauses von außen
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  • Foto von Instandsetzungsarbeiten
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